Die medizinische und pflegerische Versorgung in der letzten Lebensphase ist heute eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Gerade im Bereich der Altenpflege ist ein würdevoller Umgang mit den Betroffenen, aber auch mit deren Angehörigen von wesentlicher Bedeutung. Hier gilt es, rechtzeitig zu erkennen, dass die letzte Phase des Lebens begonnen hat und es ist wichtig, frühzeitig mit den Betroffenen und deren Angehörigen darüber zu sprechen, welche Maßnahmen und Vorkehrungen zu treffen sind. Nicht alle Menschen verfügen über eine Vorsorgevollmacht oder über eine aktuelle Patientenverfügung. Leider werden wichtige Fragen oft nicht vorher oder nicht mehr rechtzeitig geklärt und so obliegt es häufig den Angehörigen oder den Ärzten und dem Pflegepersonal wichtige Entscheidungen in der Sterbephase zu treffen.
Als katholischer Träger von ambulanten und stationären Einrichtungen hat es sich die Caritas in Konstanz zur Aufgabe gemacht, nicht nur eine gute Pflege, sondern auch einen guten Umgang mit dem Tod zu garantieren.
Nicht zuletzt aus den Reihen der Mitarbeitenden in den Pflegeteams der beiden Altenpflegeeinrichtungen, dem St. Marienhaus, dem Haus Don Bosco, aber auch aus dem Wohnheim für Menschen mit Behinderung, dem Haus St. Franziskus heraus ist der Wunsch entstanden, sich noch intensiver mit dem sehr individueller Prozess des Sterbens und der Begleitung zu befassen und die Angebote dazu weiterzuentwickeln. Es lag nahe, so Andreas Hoffmann, Caritasvorstand in Konstanz, dieses Thema mit dem anerkannt sachkundigen Hospizverein Konstanz zu besprechen und zu überlegen, welche Weiterentwicklungen gemeinsam vorangebracht werden können.
Der Hospizverein Konstanz und die Caritas Konstanz, so Hospiz-Vereins-Geschäftsführerin Petra Hinderer, haben vor einigen Monaten einen Kooperationsvertrag geschlossen, der zwei wesentliche Ziele verfolgt. Zum einen schult der Hospizverein Konstanz die Pflegeteams der Caritas – die ersten Schulungen mit den Teams vom St. Marienhaus und Don Bosco wurden bereits mit großem Interesse der Mitarbeitenden begonnen. Zum anderen geht es um die frühzeitige Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden und deren Angehörigen. Oft ist es so, so Petra Hinderer, dass das Thema „Sterben“ bis zum letzten Moment ausgeblendet wird und dann vor allem bei Angehörigen große Unsicherheiten bestehen, welche Entscheidungen im Sinne der Sterbenden zu treffen sind. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden des Hospizvereins können im Rahmen der Kooperation frühzeitig hinzu gebeten werden, die Menschen zu begleiten. Für Angehörige, so Andreas Hoffmann ist es eine große Erleichterung, in dieser Phase nicht alleine gelassen zu werden und für Menschen ohne Angehörige ist eine rechtzeitige Begleitung ein wahrer Segen. Zudem können die hauptberuflichen psychosozialen Fachkräfte des Hospizvereins eine wichtige Koordinationsfunktion zwischen Sterbenden, Angehörigen, Ärzten und dem Pflegepersonal übernehmen. Die Caritas setzt neben der Kooperation mit dem Hospizverein weiterhin auf die Zusammenarbeit mit der AG Sitzwache, die Sterbende in den letzten Nächten ihres Lebens nicht alleine lässt. Bei uns, so Andreas Hoffmann, soll jede Person, die dies wünscht individuell begleitet werden und wir freuen uns darüber, dass mit dem Hospizverein eine dauerhaft angelegte Kooperation zu Stande gekommen ist.
Gemeinsame Medieninformation des Hospizvereins Konstanz e.V. und der Caritas-Altenhilfe Konstanz gGmbH