Mit Kinaesthetics Altenpflege verbessern
Im Oktober 2024 wurden die Projektergebnisse vor rund 40 Fachleuten und Pflegekräften im Haus Zoffingen präsentiert. Kinaesthetics ist ein Bewegungs- und Mobilisierungskonzept, das vor allem in der Gesundheits- und Krankenpflege angewendet wird und das sich gleichermaßen für Pflegekräfte und Pflegebedürftige eignet. Es geht darum, alltägliche Bewegungen bewusst wahrzunehmen, zu steuern und zu optimieren, um Gehen, Heben, Sitzen leichter und gesünder zu gestalten.
Die Caritas-Altenhilfe führte Kinaesthetics seit 2020 in einem Modellprojekt in Kooperation mit der KMLH ein. Dabei wurden Arbeitsprozesse in allen Einrichtungen angepasst, z. B. durch Fallbesprechungen und Praxisbegleitungen. Stephanie Thielemann-Nitsch, Fachbereichsleitung "Senioren Alltag geben" bei der Caritas, benennt die Ziele: "Wir wollen für unsere Mitarbeitenden die Arbeitsbelastung senken, den Pflegebedürftigen mehr Mobilität und Selbstbestimmung ermöglichen und damit die Qualität und Attraktivität der Altenpflege erhöhen."
Kinästhetics im Arbeitsalltag angekommen
Als betriebliches Gesundheitsmanagement wurde das Projekt auch von der AOK Baden-Württemberg gefördert. Die Universität Konstanz begleitete den Prozess wissenschaftlich, um genauer zu verstehen, wie und unter welchen Bedingungen Kinaesthetics wirkt. Sportwissenschaftler Jan Philip Lange fasst zusammen: "Es zeigt sich, dass bereits kleine Veränderungen in der pflegerischen Unterstützung erheblich dazu beitragen, dass das Wohlbefinden steigt, während sich Stress und Schmerzen im Pflegealltag reduzieren."
Mittlerweile ist aus dem Modellprojekt ein fester Bestandteil des Arbeitsalltags geworden: Allen Mitarbeitenden bietet die Caritas Grund- und Aufbaukurse durch speziell geschultes Personal an. Zum Kursangebot